093 | Raufhandel um ein Weib

Bezeichnung/Titel
Raufhandel um ein Weib
Bezeichnung (Gattung)
Gemälde
Katalognummer
093
Inventarnummer (BStGS)
1094
Aktueller Aufbewahrungsort
Alte Pinakothek, München
Aufbewahrung (Filialgemäldegalerie)
1906-1934
Standort in der Orangerie
Herstellung
Künstler (Art des/kopiert nach)
Kommentar
Art des Philips Wouwerman
Material
Leinwand
Maße (Höhe/Breite/Tiefe)
46,4 x 38,5 cm
Literaturnachweis
Kurztitel
Seite
S. 18
Kurztitel
Seite
S. 197
Kurztitel
Seite
S. 11
Kurztitel
Seite
S. 106, Nr. 5
Kurztitel
Seite
S. 112, Nr. 515
Abbildungsnachweis
Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München - CC BY-SA 4.0
Eigentümer
Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München
Wissenschaftliche Diskussion

Im Umkreis des Philips Wouwerman ist auch das nächste Gemälde einzuordnen, dass eine Schießerei beziehungsweise, nach dem Alten Titel, „einen Raufhandel um ein Weib“ zeigt. Vor einem Wirtshaushaus vollführt ein hellgekleideter Mann im Duell den Todesstoß. Der Gegner fällt nach hinten, unter ihm findet sich bereits eine am bodenliegende halb entblößte Dirne, währen ein Mann hinter ihm in der Hocke auf den Gewinner schießt. Hinter den Duellanten wird ein Reiter mit einer Lanze vom Hausherren attackiert, während rechts ein weiterer Mann mit gezogenen Schwert und Pistole hockt. Hinter diesem wiederum findet sich neben einer Säule mit Figur eine Frauengruppe. Über den Streitenden selbst, schaut eine junge Dame hervor, sodass es sich wohl um ein Duell um die Frau handelt, welches in einen brutalen Streit ausuferte.

Auffallend ist auch hier, das eine Figur, wenn auch diesmal kein Schimmel, äußerst hell dargestellt wird. Dahinter finden sich zwar Pferde im Zaumzeug, diese sind nicht, wie von Gemälden Wouwerman gewohnt, prominent und – zumindest eins – detailreich ausgearbeitet.

Zudem spricht die Architektur der „italienischen Schänke“ (Reber 1906, S. 18), weniger für Wouwerman, wenn auch die Tiere von Pieter van Laer und die Figuren von Frans Hals inspiriert wurden (Haack 1921/22, S. 11). Damit können in der Erlanger Sammlung verschiedene Einflüsse, auch auf – uns heute unbekannte – Maler nachgewiesen werden.

Alexander Steinmüller

Kurztext

Das Gemälde mit dem alten Titel „Raufhandel um ein Weib“ zeigt ein Duell vor einer italienisch anmutenden Schenke, welches in eine wilde Schießerei ausufert. Das Werk wird im Umkreis von Philips Wouwerman (1619-1668) angesiedelt, da die Figuren von diesem inspiriert sind, jedoch – besonders im Hinblick auf die Darstellung der Tiere – nicht seine Qualität erreichen.

Alexander Steinmüller

Anmerkung

Reber 1906: „Raufhandel um ein Weib. Vor einer italienischen Schänke empfängt ein Duellant eben den Todesstoss, während über einen Steintisch weg ein Mann auf den Mörder ein Pistol abschiesst. Eine Dirne liegt halbentblösst auf dem Boden.“ (S. 18)


Bulle 1906: kein Eintrag.


Reber 1913:: „Die Zuteilung des monogrammlosen Zweikampfes um eine halbentblößte auf dem Boden liegende Dirne von Wouwerman ist trotz der Schönheit des Bildes sehr fraglich […].“ (S. 197)


Haack 1921/22: Bezeichnet wie 91. (S. 11)