067 | Landschaft mit Callisto und Diana

Bezeichnung/Titel
Landschaft mit Callisto und Diana
Bezeichnung (Gattung)
Gemälde
Katalognummer
067
Inventarnummer (BStGS)
2094
Aktueller Aufbewahrungsort
Alte Pinakothek, München
Aufbewahrung (Filialgemäldegalerie)
1906-1934
Standort in der Orangerie
Herstellung
Hersteller (Person)
Herstellungsdatum
17. Jh.
Material
Holz
Maße (Höhe/Breite/Tiefe)
32 x 40 cm
Literaturnachweis
Kurztitel
Seite
S. 29
Kurztitel
Seite
S. 14
Kurztitel
Seite
S. 108, Nr. 524
Abbildungsnachweis
Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München - CC BY-SA 4.0
Eigentümer
Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München
Wissenschaftliche Diskussion

Im Vordergrund findet sich, spottlichtartig beleuchtet, eine Gruppe von Figuren auf einer schmalen Bühne, die eine mythologische Episode der Göttin Diana und der Nymphe erzählt. Diese wird in Ovid seinen Metamorphosen überliefert.

Callisto zählt zu dem Gefolge der Göttin, welches ein Keuschheitsgelübde abgelegt hat. Durch eine List des Gottes Jupiters bricht die Nymphe dieses und wird schwanger. Bei einem gemeinsamen Bad, das auch im Gemälde angedeutet wird, entdeckt Diana den Schwurbruch und verstößt Callisto.

Die jungfräulichen Nymphen aus dem Gefolge Dianas sind entkleidet, nur Callisto, die ihren schwangeren Bauch mit einem „blauen Überwurf“ (Reber 1906, S.14) zu verdecken versucht, nicht.

Im Mittelgrund steht eine Ruine, während sich der Hintergrund in eine weite italianisierte Landschaft öffnet, wie es typisch für Cornelis van Poelenburgh ist (Siefert 1993, S. 192). So hat er Motive wie „italianisierte Landschaft mit badenden Nymphen bei einer Ruine“ (Privatbesitz) oder „Diana und Callisto“ (o. A.) häufiger gemalt. Besonders in Varianten der Letzteren sind meist der Moment des Verstoßes der Nymphe enthalten, welcher bei dem vorliegenden Gemälde fehlt und mit seinen kleinen Figuren den Typus der badenden Nymphen näher steht. So kann das vorliegende Gemälde um 1640 angesiedelt werden.

Sluijeter-Seijffert nimmt das Erlanger Werk nicht ins Werkverzeichnis auf (Sluijeter-Seijffert 2016, S. 130f.). Weiterhin greifen die Nachfolger Poelenburgh, besonders dieses Thema, neben dem Urteil des Paris, auf (Kopp 2017, S. 233). Denn insgesamt ist der mythologische Stoff Callisto vor Diana ein beliebtes Motiv der Barockmalerei.

Alexander Steinmüller

Kurztext

Ein weiteres Werk des Cornelis van Poelenburgh (1594-1667) behandelt den Mythos der Nymphe Callisto und der Göttin Diana nach dem römischen Dichter Ovid. Callisto zählt zum Gefolge der Göttin, das ein Keuschheitsgelübde abgelegt hat. Durch eine List Jupiters bricht die Nymphe dieses und wird schwanger. Bei einem gemeinsamen Bad, das auch im Gemälde angedeutet wird, entdeckt Diana den Schwurbruch und verstößt Callisto.

Diese mythologische Erzählung bildet ein beliebtes Motiv der Barockmalerei. Poelenburgh ist in der Erlanger Galerie auch mit einer biblischen Geschichte, der Geburt Christi (Nr. 66), vertreten.

Alexander Steinmüller

Anmerkung

Bulle 1906: "Noch mehr zeigt Poelenburg, daß er wacker von den Italienern gelernt hat. Seine Diana vor Callisto (Nr. 67) ist echt heroische Landschaft, aber für Miniaturformat zurechtgemacht! Die Staffage ist arkadisch-anmutig, so recht für Salongeschmack geeignet. "(S. 29)