058 | Reitergefecht

Bezeichnung/Titel
Reitergefecht
Bezeichnung (Gattung)
Gemälde
Katalognummer
058
Inventarnummer (BStGS)
866
Aktueller Aufbewahrungsort
Staatsgalerie in der Residenz Ansbach
Aufbewahrung (Filialgemäldegalerie)
1906-1934
Standort in der Orangerie
Herstellung
Hersteller (Person)
Herstellungsdatum
17./18. Jh.
Material
Leinwand
Maße (Höhe/Breite/Tiefe)
65 x 78 cm
Literaturnachweis
Kurztitel
Seite
S. 12
Kurztitel
Seite
S. 30
Kurztitel
Seite
S. 197
Kurztitel
Seite
S. 11
Kurztitel
Seite
S. 263, Nr.440
Kurztitel
Seite
S. 107, Nr. 518
Kurztitel
Seite
S. 112, Nr. 518
Abbildungsnachweis
Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München - CC BY-SA 4.0
Eigentümer
Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München
Wissenschaftliche Diskussion

Das zweite Gemälde des Jan van Huchtenburgh zeigt keine groß angelegte Schlacht, sondern ein Überfall ungarischer Reiter auf einen Tross.

Es gehört zu einer Reihe von Gefechtsdarstellungen in der Erlanger Sammlung (Nr. 57, 65, 92), die sich heute in der Staatsgalerie der Residenz Ansbach befinden.

Hier, wie auch bei den anderen Werken der Reihe, werden Schlaglichter auf einzelne muskulöse Körperteile und einen besonders hellen Schimmel im Mittelgrund gesetzt, um diese detailliert wiederzugeben. Diese werden sorgfältig dargestellt, während – vermutlich aus wirtschaftlichen Gründen – andere Figuren gröber ausgeformt werden. So auch im Leipziger „Reitergefecht“ oder bei der „Belagerung von Namur“ (Kunsthistorisches Museum, Wien).

Während links bereits mit Äxten die Ladung losgemacht wird, scheinen rechts nur einzelne Reiter auf den Restlichen Tross loszugehen, der sich bis in Ferne erstreckt. Im Mittelgrund reitet ein General oder Marschall neben einem Trompeter. Die weiten Landschaften sind realistisch mittels Luftperspektive gearbeitet, meist jedoch nicht topografisch genau, und zeugen von seiner Ausbildung in Italien. Reber gibt an, dass angeblich eine Episode aus der Schlacht bei Höchstädt mit Gefangennahme des franz. Marschalls Talliard“ (Reber 1904, S. 107) dargestellt wird.

Alexander Steinmüller

Kurztext

Während ein Gemälde (Nr. 57) des Jan van Huchtenburg (1647-1733) eine große Schlacht zeigt, handelt es sich bei diesem sogenannten „Reitergefecht“ dagegen um einen angeblich historisch belegten Überfall von ungarischen Reitern auf einen Tross. Es gehört zu einer Reihe von Gefechtsdarstellungen in der Erlanger Sammlung (Nr. 65, 92), die sich heute in der Staatsgalerie der Residenz Ansbach befinden.

Hier, wie auch bei den anderen Werken der Reihe, werden Schlaglichter auf einzelne muskulöse Körper und einen besonders hellen Schimmel im Mittelgrund gesetzt, um diese detailliert wiederzugeben. So finden sich einige Gefallene mit schmerzverzerrten Gesichtern unter den Hufen der Pferde.

Alexander Steinmüller

Anmerkung

Reber 1906: „Reitergefecht. Ungarische Reiter überfallen einen Gepäckwagen. Im Mittelgrund reitet ein General neben einem Trompeter. Angeblich Episode aus der Schlacht bei Höchstätt mit Gefangennahme des französischen Marschalls Taillard.“ (S. 12)

Bulle 1906: „Die beiden Schlachten Huchtenburgs (Nr. 57, 58) sind gegenständlich nicht ohne Reiz, aber malerisch etwas härter.“ (S. 30)

Reber 1913: „Geringer sind zwei Reitergefechte des Haarlemers Jan von Huchtenburg (1646 - 1733), eines Schülers von Thomas Wyck und Nachahmers des Wouwerman (wie das vorstehende Bild aus der Zweibrückener Galerie).“ (S. 197)

Haack 1921/22: „Um den Pferde- Kriegsmaler Wouwermann gruppieren sich in unserer Galerie eine Reihe anderer Vertreter dieses Faches: Jan van Huchtenburg, Herman van Lin, Palamedes Palemedesz gen. Stevaerts, er selbst hat als Pferdemaler von dem gleichfalls hier vertretenen Pieter van Laar, auf den später noch ein Mal zurückzukommen ist, Anregungen empfangen, wie er als Figurenmaler auf Frans Hals zurückweist.“ (S. 11)