031 | Landschaft
Die querformatige Darstellung eines unbekannten Künstlers aus dem 17. Jahrhundert zeigt eine pastorale Landschaft. Der felsige und bewaldete Vordergrund der rechten Bildhälfte steht dabei im Kontrast zur Flachlandschaft im Hintergrund, auf die sich in der gegenüberliegenden linken Hälfte ein Ausblick eröffnet. Als Staffagefiguren dienen zwei Hirten mit Ziegenherde, die in der Mitte des Vordergrundes rasten, sowie ein Rinderhirte, der mit seiner Herde auf den Waldrand zuläuft. Auf den Felsen der Mittelachse, die zwischen den beiden Vegetationszonen vermitteln, befinden sich weitere versprengte Ziegen. Eine idealisierte Darstellung der Natur, wie in der beschriebenen Komposition, war im 17. (und 18.) Jahrhundert ein besonders beliebtes Motiv (Riese 2009, S. 142).
Da Reber und Bulle den Niederländer Paul Bril (1553/54-1626) als Urheber des Gemäldes vermuteten (Bulle 1906, S. 19; Reber 1906, S. 7 bzw. Reber 1913, S. 193), war die Darstellung in der Filialgemäldegalerie Erlangen der Flämischen Sammlung zugeordnet. Heute hingegen wird das Gemälde im Inventar der Alten Pinakothek in München einem unbekannten deutschen Künstler zugeschrieben. Nicht zu übersehen ist jedoch der Einfluss der zeitgenössischen italienischen Malerei, Bulle beschreibt den Künstler etwas abwertend als „schwächlich italianisierende[n] Meister“ (Bulle 1906, S. 19).
Katharina Hefele
Das querformatige Gemälde eines unbekannten Malers aus dem 17. Jahrhundert zeigt im Vordergrund eine felsige, bewaldete Landschaft samt Hirten und Ziegen-/Rinderherde, die im Kontrast zur Flachlandschaft des Hintergrundes steht. Idealisierte Landschaften wie diese waren ein beliebtes Motiv in der zeitgenössischen Malerei, weshalb ein derartiges Gemälde in der Erlanger Lehrsammlung nicht fehlen durfte. Als Künstler wurde ursprünglich Paul Bril (1553/54-1626) genannt, neuere Erkenntnisse lassen dagegen eher einen unbekannten deutschen Künstler vermuten.
Katharina Hefele
Reber 1906: „Paul Bril (?) […] Landschaft. Ein Felsen in der Mitte lässt links den Ausblick auf eine Flachlandschaft frei. Vorne Herden und Hirten. - Bestimmung unsicher.“ (S. 7)
Bulle 1906: Bezeichnet wie 43, 46, 35-40
„Was von den Vlamen in der Sammlung noch übrig bleibt, ist matt. Ein leidliches Porträt aus Rubens Schule (Nr. 43); ein paar schwächlich italianisierende Meister (Nr. 31 Paul Bril, Nr. 46 Sprangher); ein lederner kurfürstlich bayerischer Hofmaler Horemans mit sechs trockenen Stilleben (Nr. 35 - 40).“ (S. 19)
Reber 1913: „Minder sicher ist die Zuteilung einer mittelmäßigen Herdelandschaft an Paul Bril.“ (S. 193)
Haack 1921/22: Kein Eintrag.
Das Werk wurde damals den Flämischen Malern zugeordnet. Heute wird es einem Deutschen zugeschrieben.