009 | Kreuzigungstriptychon: Schmerzensmann

Bezeichnung/Titel
Kreuzigungstriptychon: Schmerzensmann
Bezeichnung (Gattung)
Gemälde
Katalognummer
009
Inventarnummer (BStGS)
696 A
Aktueller Aufbewahrungsort
Staatsgalerie im Schloss Johannisburg, Aschaffenburg
Aufbewahrung (Filialgemäldegalerie)
1906 - 1934
Standort in der Orangerie
Herstellung
Hersteller (Person)
Herstellungsdatum
1540
Material
Lindenholz
Maße (Höhe/Breite/Tiefe)
64,6 x 17,1 cm
Literaturnachweis
Kurztitel
Seite
S. 3
Kurztitel
Seite
S. 9
Kurztitel
Seite
S. 191-192
Kurztitel
Seite
S. 15
Kurztitel
Seite
Nr. CC-ALT-390-000
Seite
Kat.-Nr. 7, S. 253 (Martin Schawe)
Abbildungsnachweis
Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München - CC BY-SA 4.0
Abbildungsnachweis
Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München - CC BY-SA 4.0. Geschlossener Zustand des Kreuzungstriptychon, Zusammenstellung der Einzelbilder von Nadine Raddatz 2017.
Eigentümer
Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München
Wissenschaftliche Diskussion
Anmerkung

Reber 1906: „Christus als Schmerzensmann, in ganzer Figur nach vorn stehend. Vormals Rückseite des vorstehenden linken Flügels.“  (S. 3)

Bulle 1906: „Die fränkische Malerei wurde nach Sachsen verpflanzt durch Lukas Cranach de. Ae. (nach seiner Heimatstadt Kronach in Oberfranken benannt, eigentlich Müller), von dem wir ein bedeutendes Werk in Nr. 8 besitzen. Das Mittelbild stellt die Kreuzigung dar, die Flügelbilder verschiedene Szenen der Passion, die abgesägten Außenseiten dieser Flügel den gegeißelten Christus und die Maria in großer Figur. Das Werk zeigt eine ungemeine Erzählerfreude und man findet immer von neuem in dieser Fülle von Figuren wahre Kabinettstückchen von realistischer Auffassung der Wirklichkeit, die sich bisweilen zum Derben, ja Grotesken steigert, z. B. in dem Kriegsknecht, der bei dem Sturze Christi unter dem Kreuz mit einer vulgären Geste die Maria verhöhnt. Das Bild ist am Kreuzestamm auf das Jahr 1540 datiert und hat das gedämpftere Kolorit aus der späteren Lebenszeit des Meisters, erkennbar an einer Vorliebe für eisengraue Töne und an einer eigentümlichen Art, die Schatten im Rot fast schwarz zu machen. Die Schlange, die als Werkstattzeichen am Kreuzesstamm angebracht ist, hat liegende Vogelflügel, während Cranach bis gegen 1537 hin ihr stehende Fledermausflügel gar, eine Wandlung auf die mich Dr. Zucker aufmerksam macht.“  (S. 9)

Reber 1913: „Eine recht schöne Vertretung des Lucas Cranach d. Ä. (1472 - 1553) bietet das Passionstriptychon von 1540, durch Absägung der Rückseiten der Flügeltafeln auf fünf Stücke vermehrt. Das Mittelstück des Hausaltars zeigt die figurenreiche Darstellung der Kreuzigung, bezeichnet am Fuß des Kreuzestammes mit dem Monogramm und der oben gegebenen Jahreszahl. Der linke Flügel zeigt in drei Abschnitten die Ölbergszene mit der Ansicht von Jerusalem im Hintergrunde, die Dornenkrönung mit der Verspottung und die Kreuzschleppung mit Simon von Cyrene und einem den Frauen die Zuge zeigenden Kriegsknechte. Der rechte Flügel stellt in drei Abschnitten die Geißelung mit einem Geißelschwinger, der Christus beim Haar faßt, und einem die Dornenkrone mit einer Zange flechtenden Kriegsknecht, das Eccehomo mit den beiden herbeigeführten Schächern und die Auferstehung mit den vorn liegenden erwachenden Kriegern dar. Die vormalige Rückseite des linken Flügels gibt Christus als Schmerzensmann, blutüberströmt, in den auf der Brust gekreuzten Händen Geißel und Rute haltend, einen vorzüglichen Akt in ganzer Figur. Die einstige Rückseite des rechten Flügels bietet als Gegenstück die Mater dolorosa. (Aus der Zweibrückener Galerie.)“  (S. 191-192)

Haack 1921/22: „Unvergleichlich weniger günstig ist es um die oberdeutsche Schule bestellt. Zwar lesen wir hier die Namen DürerHolbein und Cranach. Und die Cranachschule ist auch mit einem sehr gut erhaltenen und bezeichneten Flügelaltärchen der Passion Christi aus dem Jahre ‚1540‘ vertreten, das in den charakteristisch klaren hellen Farben mit dem Lackrot und dem wundervollen saftigen Grün gehalten ist. Die kleinen deutschen Hintergrundlandschäftchen auf den verschiedenen Abschnitten bilden eine besondere Zierde des vielfach gegliederten Altarwerks.“ - (S. 15)

Corpus Cranach: http://cranach.ub.uni-heidelberg.de/wiki/index.php/CorpusCranach:Altarwerke#CC-ALT-390-000

Anmerkung: linker Flügel (Außenseite)