122 | David mit dem Haupte des Goliath

Bezeichnung/Titel
David mit dem Haupte des Goliath
Bezeichnung (Gattung)
Plastik
Katalognummer
122
Aufbewahrung (Filialgemäldegalerie)
1906
Herstellung
Künstler (Art des/kopiert nach)
Kommentar
Datierung des Originals um 1440.
Herstellungsdatum
1905
Maße (Höhe/Breite/Tiefe)
160 cm
Literaturnachweis
Kurztitel
Seite
S. 24
Kurztitel
Seite
S. 5
Kurztitel
Seite
S. 40–41, 111, Nr. 105–109
Kurztitel
Abbildungsnachweis
Abbildung des Originals
Kurztext

Als erste frei stehende, rundum ansichtige Aktfigur der Neuzeit in Nachahmung der Antike genießt diese Bronzefigur des siegreichen David Berühmtheit. Ihr Schöpfer, Donatello (1386 –1466) dominierte und prägte die Frührenaissance in Florenz. Der Jüngling steht im klassischen Kontrapost, d.h. in vollendeter Ausponderierung des Körpers, sinnierend mit nach unten gerichtetem Blick über dem abgeschlagenen Haupt des Goliath. Den Stein aus der Schleuder, mit dem er den riesenhaften Gegner bezwungen hat, hält er in der linken Hand, den Arm entsprechend dem Spielbein in die Hüfte gestützt, rechts führt er das Schwert entlang des Standbeins zum Goliathhaupt. In Abgrenzung zu einer älteren Marmorfigur des David wird diese um 1444/46 im Auftrag der Medici entstandene als „Bronzedavid“ Donatellos bezeichnet. Der Vergleich mit der Bronzefigur Verrocchios in der gegenüberliegenden Nische (Nr. 124) ist bis heute Pflichtübung im Studium der Kunstgeschichte – gerne auch vor dem Original in Florenz, Museo Nazionale del Bargello.

Die Abbildung zeigt die Bronzestatue Donatellos, in Erlangen war ein nicht mehr erhaltener Gipsabguss ausgestellt.

Heidrun Stein-Kecks

Anmerkung

Reber 1906: "Donatello (Donato di Niccolo di Betto Bardi). Abguss. Das Bronzeoriginal im Museo nazionale (Bargello) zu Florenz." (S.24)

Bulle 1906: "Zwei Statuen Donatellos, Johannes der Täufer (Nr. 123) und David (Nr. 122), zeigen die beiden Pole, zwischen denen sich die Kunst dieses stärksten und vielseitigsten unter den quattrocentistischen Meistern bewegt: [...] hingegen der David die vollendeste Idealisierung der menschlichen Gestalt, die die Renaissance überhaupt geschaffen, ein Körper von vollstaftigster Kraft und Schönheit, von einer Harmonie der Linienführung, die das griechische Schönheitsideal fast erreicht, unter dessen Einfluß der Meister hier steht. In lässiger Kraft steht der junge Held über dem Haupte des erschlagenen Goliath, sinnend und beinahe demütig, seiner Großtat kaum bewusst." (S. 5)

Reber 1913: Kein Eintrag.

Haack 1921/22: Kein Eintrag.